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Wieso wechseln die meisten Referendare in eine private Krankenversicherung?

Kostenloser Krankenversicherungsvergleich für Beamte

Wieso wechseln die meisten Referendare in eine private Krankenversicherung?

Lehrerin mit Mappen in der Hand vor Tafel mit Zahlen

Ein Großteil der Lehramtsanwärter entscheidet sich zum Start des Referendariates für eine private Krankenversicherung.

Heute möchte ich Ihnen erklären, weshalb diese Wahl Sinn ergibt und worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine PKV für Beamte abschließen.

Dabei stellt der finanzielle Vorteil der privaten Krankenversicherung für das Referendariat sicherlich das ausschlaggebende Argument dar. Der Beitragsunterschied einer PKV gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse liegt oftmals bei über 100 Euro im Monat.

Private Krankenversicherungen sind für Referendare oftmals deutlich günstiger als die gesetzliche Krankenkasse

Gerade in der Referendariatszeit zählt häufig jeder Euro und aufgrund des zumeist enormen Beitragsunterschiedes zwischen den Privatversicherungen und der gesetzlichen Krankenkasse fällt die Wahl dadurch natürlich häufig auf eine PKV.

Dieser große finanzielle Unterschied zwischen der gesetzlichen Krankenkasse und der privaten Krankenversicherung ergibt sich durch den sozialversicherungsrechtlichen Sonderstatus für Beamte. Als Lehramtsreferendar erhalten Sie bereits den Beamtenstatus auf Widerruf und von daher sind auch Sie von dieser gesetzlichen Regelung betroffen.

Die Besonderheit liegt darin, dass Sie in der GKV immer den Gesamtbeitrag leisten müssen. Sie erhalten keinerlei Zuschüsse durch Ihren Dienstherrn (Arbeitgeber) oder Ihr Bundesland. Den vollen prozentualen gesetzlichen Beitragssatz gilt es aus der eigenen Tasche zu entrichten. Dadurch errechnet sich für Referendare in der gesetzlichen Krankenkasse zumeist ein Monatsbeitrag von über 200 Euro.

Komplett anders stellt sich die Situation bei einem Wechsel in eine PKV dar. Durch die Verbeamtung auf Widerruf sind Sie beihilfeberechtigt. Die Beihilfe Ihres Bundeslandes beteiligt sich jetzt an Ihren Krankheitskosten. Ausschließlich der verbleibende Anteil muss über eine private Krankenversicherung für Referendare abgesichert werden.

Die Höhe dieser Beihilfeleistung Ihres Bundeslandes ist in der Beihilfeverordnung geregelt und liegt bei mindestens 50 Prozent. Auf diese haben Sie einen Anspruch, wenn Sie für die verbleibenden 50 Prozent eine Privatversicherung abschließen.

Eine unmittelbare Beteiligung an den Krankheitskosten bedeutet, dass Ihre Beihilfe 50 Prozent aller anfallenden Kosten in Zusammenhang mit Krankheiten, Unfällen und Vorsorgeleistungen leistet.

Beispiel:
Sie suchen Ihren Arzt mit einem leichten grippalen Infekt auf und erhalten eine Rechnung über 60 Euro. Als Privatversicherter wird Ihnen die Rechnung vom Arzt nach Hause gesandt. Jetzt zahlt Ihre Beihilfe die Hälfte (also 30 Euro) und Ihre private Krankenversicherung kommt für die anderen 30 Euro auf, sodass Sie die kompletten 60 Euro erstattet bekommen.

Grundvoraussetzung für die mindestens 50-prozentige Kostenübernahme der Beihilfe ist allerdings der Abschluss eines Beamtentarifes der privaten Krankenversicherungen.

Die private Krankenversicherung für Beamtenanwärter bietet dafür spezielle Tarife mit vergünstigten Monatsbeiträgen an. Diese belaufen sich auf einen durchschnittlichen monatlichen Beitrag von 65-85 Euro.

Ihr Einstiegsalter und Gesundheitszustand sind bei der PKV entscheidend

Dieser durchschnittliche Beitrag ist allerdings nicht für jeden Referendar gültig, da der exakte PKV-Beitrag von Ihrer individuellen Situation abhängig ist. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenkasse spielt bei den privaten Krankenversicherungen die Höhe Ihrer Besoldung (Einkommen) überhaupt keine Rolle. Dafür ist Ihr Einstiegsalter und Ihr Gesundheitszustand zur Berechnung des Beitrages bei den Privatversicherern ausschlaggebend.

Vor allem der Gesundheitszustand spielt eine ganz wesentliche Rolle. Mit dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung für Referendare müssen Sie Ihre ärztlich gestellten Diagnosen der vergangenen Jahre angeben. Diese dürfen von den Versicherungen bewertet werden und es kann dadurch zu Mehrbeiträgen (sog. Risikozuschlägen) kommen. Durch bestimmte „Vorerkrankungen“ kann Ihr Beitrag zur PKV somit steigen.

Dabei ist es nicht wesentlich, welche ärztlichen Diagnosen Ihnen bekannt sind. Im Krankenversicherungsantrag unterschreiben Sie, dass alle „Vorerkrankungen“ angegeben wurden, die bei Ihren Ärzten vermerkt sind. Deshalb empfehle ich Ihnen frühzeitig bei Ihren Ärzten die Krankenakten ausdrucken zu lassen und schon im Zuge eines Krankenversicherungsvergleichs für Referendare diese berücksichtigen zu lassen.

Lesen Sie zum Thema Angabe Pflicht des Gesundheitszustandes bei den privaten Krankenversicherungen bitte unbedingt meinen Artikel: Welche Gesundheitsangaben sind beim Abschluss einer PKV bedeutend?

Wie entwickeln sich die Tarife nach der Zeit als Lehramtsreferendar

Achten Sie auch schon vor der Entscheidung für eine PKV auf den späteren Volltarif für Beamte.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehramtsreferendariates streben Sie sicherlich früher oder später eine dauerhafte Verbeamtung auf Probe und Lebenszeit als Lehrer an.

Während die Anwärterkonditionen, nur in den 18-24 Monate des Referendariates (je nachdem in welchem Bundesland Sie Lehramtsanwärter sind) gelten, sind die späteren Vollbeiträge der privaten Krankenversicherung für Beamte natürlich für den Rest des Lebens gültig.

Zwar verändern sich die Beiträge in diesen selbstverständlich auch im Laufe der Zeit, dennoch empfehle ich Ihnen schon vor dem Abschluss einer PKV einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Dadurch können Sie zumindest aus heutiger Sicht beurteilen, wie die einzelnen Krankenversicherungsbeiträge nach dem Referendariat aussehen.

Leider gibt es auch Locktarife. Manchen Krankenversicherungsgesellschaften locken Sie mit einem günstigen Beitrag im Referendariat in die PKV und werden im späteren Volltarif überdurchschnittlich teurer. Auf einen solchen Tarif sollten Sie keinesfalls „reinfallen“.

Verändert sich Ihr Gesundheitszustand während der Anwärterzeit, können Sie Ihre Privatversicherung später nicht mehr wechseln und zahlen Ihr gesamtes Leben zu viel Geld. Lesen Sie dazu auch: Kann ich meine PKV nach der Zeit als Beamtenanwärter jederzeit wechseln?

Deshalb vergleichen Sie am besten die Tarife vor dem Referendariat nicht nur die Tarifprämien für die Zeit als Lehramtsanwärter, sondern auch die Beiträge der späteren Volltarife aus heutiger Sicht.

Natürlich kommt es nicht immer nach dem Referendariat sofort zu einer Verbeamtung auf Probe. Oftmals folgt erst ein Angestelltenverhältnis oder eine Übergangszeit ohne Beschäftigung (z.B. Ferienzeiten). Welche Lösungen in diesen Fällen für Sie optimal sind, erfahren Sie in meinem Artikel: Kann ich nach dem Referendariat zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

Fazit

Neben Leistungsvorteilen der privaten Krankenversicherungen für Referendare ist vor allem der häufig deutlich günstigere Monatsbeitrag gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse ausschlagegebend für den Wechsel der meisten Lehramtsanwärter in eine Privatversicherung.

Während Lehramtsreferendare in der gesetzlichen Krankenkasse gemäß der gesetzlichen Vorgaben den gesamten Monatsbeitrag selbst zu entrichten haben (ohne Zuschüsse vom Dienstherrn), stellt die private Krankenversicherung für Referendare eine Restkostenversicherung dar.

Es müssen lediglich die verbleibenden Kosten gegenüber der Beihilfe abgedeckt werden. Die Beihilfe in Höhe von mindestens 50 Prozent wird Beamten auf Widerruf durch das jeweilige Bundesland gestellt.

Die restlichen maximalen 50 Prozent sichern Sie in einer PKV über einen speziellen Tarif für Lehramtsanwärter ab. Diese Tarife sind zumeist über 100 Euro im Monat günstiger als der GKV-Beitrag für Lehramtsreferendare.

Allerdings gilt es unbedingt individuell zu prüfen, wie sich die Situation bei Ihnen darstellt. Durch einen Krankenversicherungsvergleich für Referendare können Sie sich unverbindlich und kostenfrei ein Bild machen, welche Monatsbeiträge während der Zeit als Lehramtsanwärter auf Sie zukommen.

Sven Bruns
Sven Bruns

Als Experte für Versicherungen für Beamte, teile ich mein Wissen, um Ihnen bei wichtigen Entscheidungen zu helfen.

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